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Shibori-Design, Kimonomania und Rosenvirus

Homepage von Zsuzsanna Schenk


Der Kimono - der  Inbegriff japanischer Eleganz

 

Die Japaner sind ein kunstsinniges Volk. Sie können alle alltäglichen Dinge des Lebens zu einer besonderen Kunstform erheben. Ihre vollkommenste Kunst und größtes Kulturerbe ist ihre traditionelle und formelle Bekleidung, der Kimono, der in einzigartiger  Weise Kunst, Handwerk und Design vereint.

Die erste "kimonoide Robe" kam aus China, wo sie die Bekleidung der Oberschicht war. Erst im 13. Jahrhundert entwickelte sich der Kimono zur japanischen Nationaltracht.

Der Kimono ist ein kaftanartiger Mantel, der ohne Knöpfe, Haken und Ösen auskommt und nur mit Bändern zusammen gehalten wird. Damals wie heute werden die Kimono in Japan von Hand meist aus Seide genäht. Männer- und Frauenkimono unterscheiden sich grundlegend in Design und Farbe, nur geringfügig im Schnitt.

Besonders ein Damenkimono verrät viel von seiner Trägerin: Das ungefähre Alter, die soziale Schichtzugehörigkeit, den Familienstand und den Anlass, zu welchem Zweck der kimono getragen wird. Unverheiratete junge Frauen und Mädchen tragen Furisode (Kimono mit langen, schwingenden Ärmeln), verheiratete Frauen Kosode, Tomesode, Homongi, Tsukesage je nach Anlass. Da gibt's noch für beide Geschlechter eine kurze Jacke, der Haori, der über dem Kimono als Schutz getragen wird. Männer tragen dazu traditionell ein Hakama (Hosenrock mit Bundfalten). Neugeborene Buben werden in einem Miyamairi oder Iwaigi zum Schrein gebracht. Es entspricht in Europa einer Taufe ungefähr. Die Geischas und Maikos (Geischa in Ausbildung) haben ihre eigenen Kimono (Hikizuri), die länger sind als die üblichen Kimono. Es ist eine eigene Wissenschaft, sich in der Welt der Kimono auszukennen.

In Japan verschwindet der Kimono langsam vom Straßenbild. Nur zu Sommerfesten wird Yukata, ein leichter Baumwollkimono, getragen. Die Regierung versucht mit vielerlei Aktionen Leute wieder zum Tragen eines Kimono zu animieren. In Kyoto zum Beispiel können Kimonoträger die öffentlichen Verkehrsmittel gratis benützen und Museen kostenlos besuchen.

Kimono sind sehr teuer. Die Anfertigung eines traditionellen Seidenkimono mit Untergewand und Accessoires kostet ca. 25.000 Euro. Deshalb werden auch zu Hochzeitsfeiern Kimono eher geliehen, was immerhin nur ein paar Tauesend Euro kostet.  Handgenähte und -bemalte Kimono sind nicht waschbar, selbst Reinigungen lassen die Finger davon, sie übernehmen keine Verantwortung für eventuelle Schäden.

In den letzten Jahrzehnten werden Kimono aus Kunfstfasern hergestellt. Sie sind für jedermann erschwinglich, waschbar, gut geeignet z.B. zum Tanzunterricht. Sie setzen sich irgendwie nicht so gut durch.

Einen Kimono ("eine Sache zum Anziehen") anzuziehen ist nicht leicht. In Japan können das auch nur die Wenigsten alleine bewältigen. Es gibt aber Profis, die dafür gebucht werden können.  Ich habe eine sehr amüsante und nützliche DVD entdeckt von ICHIROYA (Japan Style: Kimono Dressing wirh Yuka).

In einem meiner Fotoalben unter KIMONO  findest du Bilder über meine Kimonosammlung. Dort gibt es Furisode, Haori, Tomesode, Homongi, Miyamairi und auch Yukata und Nagayuban zu bewundern.